Über das Leben und Wirken des Orgelbauers Paul Prescher ist kaum etwas bekannt.
Durch die Wirren des 30jährigen Krieges kam vermutlich der 1628 in Zittau geborene Orgelbauer Paul Prescher nach Nördlingen und erhielt 1659 das Bürgerrecht. Er baute in Nordschwaben und im angrenzenden Franken zahlreiche Orgelwerke, von denen etwa 20 nachgewiesen sind. Er war Lehrmeister von Schmahl in Ulm und Eißmann in Ansbach, der eine Tochter des Meisters heiratete.
Im Jahr 1683 stellte Paul Prescher die Klosterorgel der Zisterzienserinnen (Frauenkloster) in Niederschönenfeld fertig. Dementsprechend handelt es sich um ein verhältnismäßig kleines und einzigartig disponiertes Orgelwerk. Dessen Besonderheit die Vorder- wie auch der rückwärtige Orgelprospekt sowie die beidseitige Bespielbarkeit war.
Die Kosten der Herstellung, die Dauer sowie die Auftraggeber sind bislang noch unbekannt.
10 Jahre später stellte er die Orgel in Mönchsdeggingen fertig. Dies sind auch noch die einzigen bis heute erhaltenen Zeugnisse dieses Orgelbauers der am 25.03.1695 in Nördlingen starb.
Sein Sohn Nikolas (1670 geboren) heiratete 1693 und übernahm 1695 die Werkstatt des Vaters.
Um 1712 herum fertigte jener Nikolas (von dem 12 Neubauten stammten) in der Anstaltskapelle in Niederschönenfeld die Orgel an, die jedoch mehrfach umgebaut worden ist und derzeit nur bei besonderen Anlässen (gehört zum Eigentum der Justizvollzugsanstalt) besichtigt werden kann.